Was für eine Premiere: „Rock the Boat“, die neue Erlebnis-Kreuzfahrt von Stars at Sea war ein Riesenerfolg. Sechs Tage von Hamburg direkt nach London und zurück mit der „Hamburg“. Rockmusik an Land und an Bord mit The Rattles, John Diva & the Rockets of Love, Mutz und Uwe Bahn, Gastgeber und Produzent der rockigen Reise. Hier sein Blog von Bord.
„Bohemian Rhapsody“ von Queen erklingt, als wir mit der „Hamburg“ den kleinen Container Terminal in der Hafencity verlassen. An der Reling reihen sich die Passagier-Rocker auf, denn das hier ist eine richtige Hafenrundfahrt. Die großen Kreuzfahrtschiffe liegen alle im neuen Terminal in Steinwerder und bekommen bei der Ausfahrt nichts vom historischen Hafen mit.
Aber hier shuttern die Smartphones um die Wette, mehr Motive gehen in Hamburg nicht: Elbphilharmonie, Landungsbrücken, Museumschiffe Cap San Diego und Rickmer Rickmers, Alter Elbtunnel. Dazwischen das Hard Rock Café. Dort haben wir uns alle getroffen zur Einstimmung auf diese besondere Kreuzfahrt, die uns direkt ins Herz von London führt.
Und nun machen wir uns auf den Weg. Der Soundtrack dazu ist von The Who, Bruce Springsteen und den Beatles. Sonst erklingt auf der „Hamburg“ schon mal „Muss i denn zum Städtele hinaus“. Auf dieser Tour sind die etwas anderen Gäste an Bord. Diese Passagiere sind mit den Beatles und Stones aufgewachsen. Oder mit Status Quo und Deep Purple.
Lounge ist Rock the Boat – Epizentrum
Die Lounge auf Deck 4 ist das Epizentrum von „Rock the Boat“. Kein Theater, eher ein Club, der Rockmusik noch nie an Bord gesehen hat. Dafür haben wir „ein wenig“ Equipment aufgebaut, das schon beim Soundcheck vorglüht. Gleich am ersten Abend werden die rund vierhundert Passagiere eingerockt: „John Diva & the Rockets of Love“ kenne ich schon von der Full Metal Cruise. Die Band funktioniert auch hier bestens.
Sie covern Rockklassiker von „I was made for loving you“ bis „Livin’ on a prayer“, dazu eigene Werke. Nach wenigen Songs rockt das Schiff, die Tanzfläche ist voll und die Crew reibt sich die Augen: Das hat sie an Bord der „Hamburg“ noch nie erlebt. Sonst werden die Passagiere hier des Öfteren mit Potpourris beglückt. Das Eis ist gebrochen – London kann kommen.
Am nächsten Seetag halte ich meinen ersten Vortrag: „We will rock you“. Die Lounge ist rappelvoll und sie lachen an den Stellen, wo ich es erwartet habe. Am meisten bei der deutschen Fassung von „Paranoid“, die ist von Cindy & Bert (!) und heißt eingedeutscht „Der Hund von Baskerville“. Schrill.
Rock’n Roll Legenden The Rattles
Abends dann das Konzert der Band, die deutsche Rock’n Roll-Geschichte geschrieben hat: The Rattles. Zwei aus der Starclub-Zeit sind immer noch dabei: Schlagzeuger Dicky Tarrach und Bassist Herbert Hildebrandt. Sie haben zusammen mit den Beatles gespielt, als erste deutsche Band eine England-Tournee gemacht. Auch die Rattles räumen ab. Perfekt.
Jeden Abend nach den Konzerten in der Lounge gibt es das „Rock the Boat“-Kino: Live-Konzerte der großen Rockstars. Heute Status Quo live in Londons Wembley Arena. Viele Passagiere bleiben wach, sie wollen auch miterleben, wie die Hamburg nachts um drei ihr Ziel erreicht: die Towerbridge in London. Dort ist unser Liegeplatz.
Liegeplatz direkt an der Towerbridge
Der große Vorteil der „Hamburg“. Sie kann hineinfahren in die Weltmetrople. Die großen Kreuzfahrtschiffe liegen in Dover oder Southampton , drei Fahrstunden von London entfernt. Zwei Nächte werden wir hierbleiben.
Auf den Spuren der Beatles heißt ein Rockausflug inklusive Foto-Shooting auf dem berühmten Beatles-Zebrastreifen in der Abbey Road. Andere Passagiere haben das Konzert von Take That in der O2-Arena gebucht oder die London-Pub-Tour.
Ich mache mich auf den Weg mit den Rattles nach Camden Town, dem quirligen Stadtteil. Zwischen den schrillen Modeboutiquen, den Tattoo-Studios und den Streetfood-Ständen war auch die Heimat von Amy Winehouse. Ihr Denkmal steht am Camden Market. Wir treffen uns in einem von Amys Stammpubs, dem „Elephants Head“.
Auch Mutz ist hier eingekehrt, er rockt mit seiner Gitarre bei uns an Bord immer im Palmengarten. One-Man-Show. Camden ist auch sein Ding. Ein Tattoo wird er sich vermutlich nicht stechen lassen: Auf seiner Haut ist kaum noch Platz dafür. Camden Town, das ist auch auch ganz viel Vintage und Retro. Hier gibt es sie noch die Plattenläden, in denen nach Rolling Stones-Raritäten gestöbert wird.
Absolut geil, genial! Unbedingt wieder machen – wir sind dabei.
Ulf und Kerstin, „Rock the Boat“ – Passagiere
Mit der Underground knattern wir zurück nach „Bank“, der U-Bahn Station in der Nähe des Schiffes. Glückliche Gäste treffen sich wieder an Bord. „Absolut geil, genial“, sagt Ulf. Auch die zweiten Sets von John Diva und den Rattles werden von den Passagieren gefeiert. Die Bar macht auch am letzten Abend wieder Überstunden.
Die Passagiere sind begeistert, auch Kerstin aus Hamburg: „Unbedingt wieder machen, wir sind dabei“. Da können wir natürlich nicht nein sagen. „Rock the Boat“ Nr. 2 von Hamburg nach London und zurück gibt es auch im nächsten Jahr. Dann sind u.a. die Rock-Legenden der Siebziger dabei: The Sweet. Die Tour geht vom 9. bis 14. Mai 2020.